Saisonvorschau 2007/08 von Tiz Eine weitere schwierige Saison steht vor der Tür, vielleicht die schwierigste seit Langem. Will man den Saisonvorschauen der diversen Medien Glauben schenken, so hat Ambri keine Chance auf die Playoffs. Werden die gut fünf Monate Qualifikation also quasi nur eine Vorbereitung auf die Playouts? Hoffentlich nicht. Tatsache ist, dass es jedes Jahr schwieriger wird, für einen Klub mit einem beschränkten Budget, wie es der HCAP nun mal ist, einen Platz an der Sonne zu ergattern. Ich finde, es ist sehr schwierig, dieses Jahr unsere Mannschaft einzuschätzen. Es haben sich wieder einige Leistungsträger aus der Leventina verabschiedet, nur das geschieht ja seit Jahren. Meistens heisst es, die Lücken seien nicht gefüllt worden, aber in Ambri reifen immer wieder so genannte Nobodys zu bestandenen NLA-Spielern heran. Diese verlassen dann früher oder später wieder den HCAP um anderswo ihr Glück zu finden, vielfach ohne durchschlagenden Erfolg. Viele davon kommen zurück mit der Gewissheit, in Ambri wenigstens regelmässig spielen zu können.
Womit wir beim Kader wären. Der Vertrag mit Trainer Huras wurde nicht verlängert, zu gross waren seine Forderungen betreff neuen Spielern. Jan Tlacil trat sein Erbe an. Er brachte von den Elite-Junioren gleich die beiden Stürmertalente Sciaroni und Zanetti sowie den Verteidiger Marghitola mit, alle drei U20-Nationalspieler. Zusammen mit Jean-Jacques "JJ" Aeschlimann brachte Tlacil seiner Mannschaft ein neues System bei, das in den Vorbereitungsspielen erprobt werden konnte. Für einige der Spieler ist es innerhalb von anderthalb Jahren der vierte Trainer, nicht gerade einfach. Die Frage ist, wie sich die beiden Trainer-Neulinge (auf höchster Ebene) etablieren können.
Der gewichtigste Weggang in der Offensive ist ohne Zweifel Jean-Guy Trudel. Der Amerikaner Erik Westrum (Bild rechts) hat das schwere Erbe anzutreten. Eins zu eins vergleichen kann man diese zwei Spieler jedoch nicht. Trudel war Flügel, hatte sehr viele offensive Freiheiten und erzielte durch seine technischen und läuferischen Fähigkeiten viele Skorerpunkte. Er war aber - auch wenn dies niemand offen zugeben möchte - nicht mehr unbestritten in der Mannschaft. Westrum ist ein Center und muss nur schon durch seine Position defensivere Arbeiten verrichten. Er gilt als ausgesprochener Bully-Spezialist und hat ein sehr gutes Auge fürs Spiel. Am meisten von ihm profitieren wird Hnat Domenichelli, der endlich wieder auf seiner geliebten Flügelposition spielen kann. Zusammen mit dem 18jährigen Talent Sciaroni haben sie für möglichst viele Tore zu sorgen.
Es muss sicherlich alles passen, will Ambri die Playoffs erreichen. Vor allem dürfen sich keine Leistungsträger verletzen. Zwar verfügt Tlacil über ein recht breites Kader, aber es ist nach Fribourg das jüngste und hat nach Kloten die meisten eigenen Junioren in der Mannschaft. Vier Mannschaften muss man hinter sich lassen, will man den Playouts entrinnen. Drei sind für mich gesetzt, nämlich Langnau, Fribourg und Basel. Um den vierten wird sich nebst Ambri auch noch Servette balgen. Dazu kommt erfahrungsgemäss ein Team, das man nicht in den hinteren Regionen erwartet. Natürlich sind das alles Spekulationen und es kann bereits nach 10 oder 15 Runden schon in eine ganz andere Richtung gehen. Ich hoffe aber doch, dass ich mit meiner Prognose einigermassen richtig liege und wir nach einem Jahr Unterbruch wieder die Playoffs erreichen können. Dazu braucht es aber auch uns Fans. Wir müssen die Valascia wieder in einen Hexenkessel verwandeln - und dies bitte nicht nur in den Spielen gegen Lugano. Und noch einen Wunsch habe ich: Lassen wir den Trainern und der Mannschaft Zeit. Verfluchen wir nicht schon alles nach ein paar negativen Ergebnissen. Leider ist das in der heutigen Zeit viel zu oft der Fall. Pure Passione, autentica emozione! Ambri e basta! Tiz (geschrieben für die Homepage Fanclub Luzern). |