So flitzte der Puck im 3. Quali-Viertel 2004/05

04.01.05: Der HCAP machte im ersten Match des Jahres 2005 mit dem gewonnen Punkt einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Playoff. Der HC Davos war der erwartet schwere Gegner, diese Mannschaft hat das Potenzial, Meister zu werden. Überragend war Joe Thornton - und dies nicht nur wegen seiner Körpergrösse von 193cm! Es sind aber alle Linien der Bündner in der Lage, Druck zu erzeugen. Das bekam der HCAP im Spiel vor der Superkulisse von 5500 Zuschauern mehrmals zu spüren. Die Davoser spielten zeitweise Powerplay auch bei Gleichstand der Kräfte auf dem Eis. Die Verteidigung wurde oft, zu oft für meinen Geschmack, ausgehebelt und ausgekegelt. Einer der wenigen Entlastungsangriffe der Leventiner nutzte Domenichelli in der 12. Minute zum 1:0. Er erwischte Torhüter Hiller zwischen den Hosenträgern. Kurze Zeit später hatte Liniger Pech, er traf nur die Latte. 45 Sekunden nach dem 1:0 fiel bereits der Ausgleich. Thornton schob einen Querpass von Hagman ins Tor. Anfang Mitteldrittel gingen die Bündner zum ersten Mal in Führung. Thornton wartete hinter dem Gehäuse von Züger so lange mit dem Pass, bis Forster in Stellung gelaufen ist und bediente diesen mustergültig. Diesem 1:2 lief der HCAP nun hinterher. Er musste einerseits aufpassen, dass er nicht einen dritten Treffer kassierte, dann wäre das Spiel wahrscheinlich gelaufen. Andererseits versuchen, sich vom Druck der Gäste zu befreien um selbst anzugreifen. In der 33. Minute erwischte wiederum Domenichelli den zum besten Torhüter des Spenglercups ausgezeichneten Hiller zwischen den Beinen - 2:2. Bei diesem Resultat blieb es bis zum Ende, auch wenn der HCD noch mehrmals dicke Chancen hatte, wieder in Führung zu gehen. Simon Züger liess sich aber nicht mehr bezwingen und wurde zurecht zum besten HCAP-Spieler des Abends ausgewählt. Verkehrte Welt also in der Valascia. Der hochgelobte Hiller kassierte zwei Eier und Züger, der oft gescholtene in dieser Saison, hielt alles was es zu halten gab. Er kann zurecht Stolz sein auf seine Leistung. Das Spiel stand unter der Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe in Südostasien. Nach dem Spiel hat Vize-Präsident Davide Mottis von einen Betrag von 25'000.- Franken gesprochen, der Simona Simonett nach Sri Lanka mitgegeben werden kann. Es wird wohl noch einiges mehr dazu kommen, denn Fans und Spieler spendeten beispiellos. Auch wir im Car haben gesammelt und es kamen einige Hundert Franken zusammen. Das Geld werde ich am Samstag Geschäftsführer Luca Lombardi überreichen. Herzlichen Dank an dieser Stelle allen!

23.12.04: Was für eine Zitterpartie! Noch selten hat man die Nervosität bei den Spielern so gut gemerkt wie beim Spiel gegen die Klotener. Gott sei Dank hat uns Flyer-Goalie Tobias Stephan im ersten Drittel ein bisschen geholfen, in dem er bei einigen Aktionen nicht gerade glücklich aussah. Für einmal waren nicht Trudel, nicht Domenichelli und auch nicht Toms die Protagonisten des Spiels. Nein, es waren die drei L's. 8. Minute: Lüber schliesst einen Angriff über Orlandi und Celio zum 1:0 ab. 11. Minute: Liniger nimmt das Geschenk von Stephan an und trifft in doppelter Überzahl zum 2:0, Bertolotti hat eine weitere Strafe angezeigt, somit blieb es bei fünf gegen drei Feldspielern. Kaum war der vierte Klotener wieder auf dem Eis, schoss der nächste L-Stürmer (Leuenberger) das 3:0. Als in der 18. Minute Baldi für zwei Minuten in der Kühlbox Platz nehmen musste, dauerte es genau sieben Sekunden, bevor Blindenbacher mit einem Slapshot das 3:1 erzielen konnte. Eine halbe Minute später war die Reihe an Roger Rieder, die Strafbank aufzusuchen. Ambris Powerplay war aber zu statisch und durchsichtig. Kurz vor Ablauf der Strafe - genau 12 Sekunden vor Drittelsende - gelang doch noch ein Tor. Lüber lenkte einen Schuss von Kobach im Slot unhaltbar für Stephan zum 4:1 ab. Mit diesem an sich beruhigenden Vorsprung ging es ins zweite Drittel. Aber statt das Spiel souverän nach Hause zu bringen, wurde die Pelletier-Truppe immer nervöser. Die Verteidigung inkl. Torhüter Züger glich einer Nervenheilanstalt und wir Fans waren nah daran, in eben diese eingeliefert werden zu müssen. Nach 26 Minuten das 4:2 durch Bärtschi, dieses Mal benötigten die Gäste 14 Sekunden im Powerplay. Bei diesem Resultat blieb es auch nach 40 Minuten, obwohl Ambri einige Mal das Glück benötigt hatte und auf der anderen Seite Goalie Stephan ein ums andere Mal ungestraft seinen Kasten verschieben konnte. In der 46. Minute schoss Camichel auf herrliche Vorarbeit des immer besser in Fahrt kommenden Leuenberger zum vermeintlich entscheidenden 5:2 ein. Nichts dergleichen, keine Minute später das 5:3 durch Tanabe, 152 Sekunden gar das 5:4. Pelletier nahm das Timeout, für meinen Geschmack zu spät. Es ging das grosse Zittern los. Just in der Druckperiode der Flyer half uns Domenic Pittis mit einem  üblen Stockschlag gegen Pont, Bertolotti schickte ihn sogleich unter die Dusche. In der fünfminütigen Überzahl war bei Ambri vor allem Resultat halten angesagt. Dann, 90 Sekunden vor Matchende wieder fünf gegen fünf. In der letzten Minute nahm Hollenstein für einen sechsten Feldspieler seinen Torhüter aus dem Spiel. Das nackte Chaos brach in der Leventiner-Verteidigung aus, aber es blieb bei diesem eminent wichtigen 5:4 Sieg für Ambri. Nun können die Leventiner - bei denen Trainer Pelletier um ein Jahr plus Option verlängerte - geruhsame Weihnachten verbringen, beträgt doch der Vorsprung auf den Strich wieder sieben Punkte. Die eklatanten Abwehrschwächen müssen aber dringend korrigiert werden, sonst schmilzt der Punktevorsprung wie der spärliche Schnee an der diesjährigen Weihnachtswärme! 

21.12.04: Was für ein verrücktes Spiel in der Les Vernets Halle in Genf und was für ein Debakel für den HCAP! Das Spiel Nummer eins für Oscar Ackeström, der nach seinem Fussbruch zum ersten NLA-Einsatz kam, begann eigentlich gut für Ambri. Bereits nach zwei Minuten gelang Leuenberger nach herrlicher Vorarbeit von Jeff Toms das 0:1. Nach vier Minuten musste Johansson wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. Ambri wechselte in dieser Strafe dermassen schlecht, dass Cadieux alleine auf Manzato losziehen konnte und zum 1:1 ausglich. Das war der Anfang des Katastrophendrittels der Leventiner. 7. Minute 2:1 Hendry, 9. Minute 3:1 Gobbi. Daraufhin nahm Pelletier das Time-Out, genützt hat es herzlich wenig. 10. Minute 4:1 Donovan, 14. Minute 5:1 Fedulov. Dann war für Daniel Manzato bereits Feierabend, Züger kam für ihn und Ambri gab so etwas wie ein Lebenszeichen von sich. 5:2 durch Domenichelli in der 17. Minute, als Kobach auf der Strafbank sass und 20 Sekunden vor Drittelsende gelang Leuenberger mit seinem zweiten Treffer gar noch das 5:3. Im Mitteldrittel drückte Ambri auf den Anschlusstreffer. Johansson nahm wiederum nach vier Minuten Platz auf der Strafbank. Dieses Mal machten es die Leventiner besser, Toms traf auf Assist von Trudel zum 5:4. Mitten in diese positive Phase von Ambri kam der Patzer von Züger, der einen Puck verlor und Brechbühl so das 6:4 ermöglichte. Kurze Zeit später machte er bei einer Servette-Chance seinen Fehler wieder gut. Dann war ausnahmsweise für einige Minuten Sendepause, ehe nach Spielmitte die Fäuste zu sprechen begannen. Grosek, Donovan sowie Szczepaniec und Gianini waren die Protagonisten. Für Grosek und Szczepaniec war das Spiel zu Ende. Fünf- plus Spieldauerstrafe, die beiden anderen kassierten je vier Minuten von Ref Stalder. Damit es auf der Strafbank gemütlich wurde, gesellten sich noch Bezina und Baldi für je zwei Minuten dazu. Zurück zum Hockey: In der 36. Minute das 7:4 durch Bozon, praktisch im Gegenzug das 7:5 durch Trudel. Mit dem 8:5 durch den 18jährigen Verteidiger Mercier ging es in die zweite Pause. In der 51. Minute das 9:5 durch Bezina, Kobach sass auf der Strafbank, in der 54. Minute nutzte Trudel ebenfalls eine Strafe zum 9:6 aus. Das war's dann endlich. 15 Tore und 86 Strafminuten bekamen die Zuschauer zu sehen, nicht schlecht. Aber wo um Himmels Willen ist denn die Verteidigung von Ambri geblieben? Von weniger als zwei stieg der Schnitt der kassierten Tore auf über drei. Nach dieser Niederlage rutschte der HCAP wieder auf den siebten Rang ab. Und am Donnerstag kommt's zum wohl schon etwas vorentscheidenden Strichduell gegen die Klotener, die die letzten drei Spiele gewonnen haben. Jetzt heisst es siegen oder ungemütliche Weihnachten verbringen. Noch bleiben 13 Spiele, um das primäre Ziel Playoffs zu schaffen, davon deren acht zu Hause. Noch hat es die Pelletier-Truppe mit fünf Punkten Vorsprung auf den Strich selbst in der Hand, dieses Ziel zu erreichen. Dazu braucht es aber eine eklatante Leistungssteigerung, ansonsten das Novemberloch noch zum Januar-Blues wird! Und das ist das letzte, was wir erleben wollen!!!

11.12.04: Ein weiteres Pünktchen in Richtung Playoff-Qualifikation. Vor der zweiten Nationalmannschafts-Pause bleibt der Strich somit sieben Punkte entfernt. Noch ein beruhigendes Polster, aber bestimmt zu wenig, um sich zurückzulehnen. Gegen die Berner waren es für einmal nicht die Ausländer, die für die Musik (Tore) sorgten, sondern die Wasserträger. In einem sehr fairen Spiel (nur gerade vier kleine Strafen) ging der SCB nach einem Scheibenverlust von Nicola Celio durch Brière mit 0:1 in Führung. Ambri hatte durch Johnsson einen Lattenschuss zu verzeichnen. Johnsson, der heute das letzte Mal das blauweisse Trikot trug, hätte zum krönenden Abschluss ein Tor verdient. Er wurde vor dem Match offiziell verabschiedet und von den Fans nach Spielschluss frenetisch gefeiert. Im Mitteldrittel konnten die Mutzen in der 33. Minute auf 0:2 erhöhen. Ambri brachte die Scheibe nicht aus der eigen Zone, bis Rötheli den Puck unter das Netzdach knallte. Die Berner schienen auf der Siegesstrasse, bis Rene Friedli links durchlief und mit einem Slapshot Goalie Bührer zwischen den Schonern erwischte. Nur noch 1:2 und noch ein ganzes Drittel lang Zeit. Ambri kämpfte nun, angetrieben von den fast 5000 Zuschauern und kam in der 53. Minute zum verdienten Ausgleich. Wieder war aber Torhüter Bührer nicht auf der Höhe seiner Aufgabe. Er wischte den Puck ins Tor, Schiri Kurmann wollte das Spiel bereits unterbrechen. Baldi wurde als Torschütze angegeben. In Tat und Wahrheit war es aber Szczepaniec, der den Puck als letzter berührte. In der 58. Minute mussten wir nochmals tief durchatmen. Der Puck lag im Tor von Manzato, die Berner jubelten. Kurmann schaute sich das Video an und siehe da, für einmal endete ein solches "Videospiel" zu Gunsten von Ambri. Käser schoss den Treffer mit dem Schlittschuh, es war also ein Kicktor. In der Verlängerung hatten zuerst die Berner eine Chance, danach benötigten sie aber nochmals viel Glück. Trudel traf in der 63. Minute nur das Lattenkreuz (oder war er drin? Kurmann sass nochmals vor den TV und sagte nein). Es wäre der krönende Abschluss einer kämpferischen Leistung gewesen, die wenigstens mit einem Punkt belohnt wurde. Nach dem Spiel vergnügten sich die Fans im proppevollen Hangar 6 am Festa Biancoblu bis in die frühen Morgenstunden. Jetzt gibt's eine Woche Pause, bevor die letzten zwei Spiele in Genf und gegen Kloten das Jahr 2004 abschliessen.

10.12.04: Das "Stadiönli" bringt Ambri definitiv kein Glück. Konnte der HCAP seit der Saison 1996/97 im grossen Hallenstadion immer mindestens ein Saisonspiel gewinnen, gelang das diese Saison in der kleinen Halle nicht. Mehr noch, man hatte zweimal keine Chance auch nur auf einen Punktgewinn. Im ersten Spiel in Zürich war die Linie mit Robitaille und Petrovicky mit 11 Skorerpunkten erfolgreich. Auch im zweiten Spiel kriegte die Ambri-Verteidigung die beiden nie in den Griff. Der Topskorer buchte zwei Tore und einen Assist. "Petro" drei Assists und Claudio Micheli ein Tor und einen Assist. Wobei die ersten beiden Tore sehr unglücklich waren für Manzato. Beim 1:0 schoss ihm Robitaille den Puck an den Rücken und beim 2:1 reagierte er einen Sekundenbruchteil zu spät auf einen Schuss, der von der Bande zurückprallte. Dazwischen konnte Jeff Toms mit einer feinen Einzelleistung Streit abschütteln und Sulander im Tor mit einem Buebetrickli bezwingen. Ansonsten war vieles Stückwerk. Abbild der momentanen Verfassung ist das Powerplay. Einst eines der besten und effektivsten des Landes passt nun nicht mehr viel zusammen. Zu langsam und zu durchsichtig zirkuliert der Puck in den eigenen Reihen, so dass der Gegner meist keine Mühe hat im Boxplay. Im letzten Drittel schossen die ZSC Lions noch drei Tore zum Schlussresultat von 5:1 und der Erkenntnis, dass der HCAP in der Rangliste nun definitiv nach hinten und nicht mehr nach vorne zu schauen hat. Im letzten Spiel vor der zweiten Nati-Pause (Domenichelli wurde für die Kanadier aufgeboten) ist der erstarkte SC Bern zu Gast. Ohne markante Leistungssteigerung wird es aber in diesem Spiel keinen Blumentopf zu gewinnen geben. 

07.12.04: Endlich wieder einmal gewonnen! In diesem ersten Strich-Kampf der Saison hat Ambri für einmal etwas Glück gehabt, weiss Gott lange genug war es umgekehrt. Es war kein hoch stehendes Spiel, was die gut 3200 Fans in der kalten Valascia zu sehen bekamen, das war auch absolut nicht zu erwarten. Ambri war in den letzten Partien offensichtlich total verunsichert und Langnau sucht schon während der ganzen Saison nach Kontinuität. Im Tor der Langnauer stand nach überstandener Verletzungspause Pauli Jaks, zum ersten Mal als Gegner in der Valascia. Er wurde nach der Partie zum besten Spieler seiner Mannschaft gewählt, nicht verwunderlich, denn keiner der Feldspieler kam auf NLA-Niveau. Die Tiger produzierten zwar mehr Schüsse als die Leventiner, meist aber aus ungefährlicher Situation. Oder dann war Manzato Endstation. In der 11. Minute ging Ambri durch Domenichelli in Führung. Trudel hatte ihn herrlich lanciert und Hnat liess Pauli keine Chance. Die Freude war von kurzer Dauer. Zwei Minuten später liess Manzato einen Slapshot von Sutter nach vorne abprallen, Tillikainen, der zwei Spiele für Ambri absolviert hatte, schoss ein. Dann das erste Powerplay für die Leventiner. Just als Steiner wieder aufs Eis durfte, schlenzte Liniger den Puck zum 2:1 Pausenresultat ins Tor. Das Mitteldrittel blieb torlos, zu erwähnen gilt es höchstens, dass zuerst Johnsson und später Shantz je eine Disziplinarstrafe von Bertolotti aufgebrummt bekamen. Im Schlussdrittel ging das grosse Zittern wieder los. Man musste bereits wieder Angst haben, wie schon gegen Rappi wieder einen Gegentreffer einzufangen. Doch dieses Mal war der Hockeygott blauweiss angezogen. Bis zur 60. Minute brachten die Langnauer keinen Treffer mehr zustande, so dass Jaks einem sechsten Feldspieler Platz machte. Wie meistens ging das schief, Domenichelli avancierte endgültig zum Matchwinner und schoss sein zweites Tor ins leere Gehäuse. Zwei enorm wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze. Der Abstand zum Strich ist wieder auf neun Punkte angestiegen und Ambri kann den letzten vier Partien im Jahr 2004 wieder etwas gelassener entgegensehen.

04.12.04: Die Talfahrt geht ungebremst weiter. Vom Platz eins Anfang Oktober bis Platz sieben Anfang Dezember. Seit der Nationalmannschaftspause suchen die Leventiner nun schon seit sieben Spielen vergebens das Gefühl eines Sieges. Im Moment scheint sich alles gegen Ambri verschworen zu haben. Vorne gehen die Pucks statt ins Tor an die Latte, den Pfosten oder die Torhüter halten. Hinten steht die Verteidigung alles andere als souverän, die Goalies floppen, die gegnerischen Stürmer scheinen all das richtig zu machen, was die eigenen falsch machen. Und zu allem Elend gesellen sich noch haarsträubende Schiedsrichter-Fehlentscheide wie jüngst mit dem aberkannten Tor in Fribourg und nun auch im Spiel gegen Rapperswil. Aber der Reihe nach. Im Startdrittel kam Ambri überhaupt nicht auf Touren, spielte schwach. In der 13. Minute das 0:1 durch Tuulola, Liniger sass auf der Strafbank. Gegen Ende des Drittels kamen die Leventiner etwas besser ins Spiel und hatten zwei gute Chancen durch Nicola Celio. Aber 26 Sekunden vor der Sirene die kalte Dusche in Form des 0:2. Die Pausenpredigt von Pelletier/Fritsche muss deutlich gewesen sein, denn zum zweiten Drittel erschien der HCAP wie verwandelt. Nach 10 Sekunden zappelte der Puck bereits im Tor, Domenichelli traf. Schiri Reiber schaute sich nach Reklamationen der Rapperswiler das Video an und wie konnte es anders sein, er annullierte den Treffer. Jetzt kommt es: er zeigte an, Handpass. Liniger spickte der Puck tatsächlich vom Handschuh Richtung Domenichelli, nur darf der Schiri wegen eines Handpasses laut Reglement das Video gar nicht konsultieren. In den Medien stand zwar überall, dass Domenichelli im Torraum gestanden hätte und deswegen das Tor nicht gegeben wurde. Hat Reiber etwa bemerkt, dass er einen Fehler beging und hat es auf dem Matchblatt korrigieren lassen? Tatsache ist, Domenichelli stand zwar im Torraum, aber Goalie Streit war ausserhalb seines Territoriums und der Puck im Torraum, da muss ein Stürmer ja wohl zwangsläufig in diesen reinlaufen. Solche Tore wurden schon zuhauf erzielt. Ambri liess sich nicht beirren und stürmte weiter. Eine gute Minute danach erwischte Leuenberger den unsicheren Streit in der nahen Ecke zum 1:2. Die Rapperswiler nahmen das Timeout. Genützt hat's wenig. 27. Minute: Ausgleich, Trudel konnte nach nur gerade fünf Sekunden Powerplay einen Abpraller verwerten. Als in der 35. Minute Dubois mit seinem zweiten NLA-Treffer die erstmalige Führung für Ambri buchte, schien das Spiel den richtigen Verlauf zu nehmen. Zum letzten Drittel erschien Tobler für Streit im Tor der Gäste. Die Einheimischen standen in diesem letzten Abschnitt für meinen Geschmack etwas gar defensiv, hatten aber trotzdem ihre Chancen (Trudel Lattenknaller, Domenichelli). Man merkte der Mannschaft die Verunsicherung an, die letzten Spiele haben ihre Spuren hinterlassen. In der 57. Minute machte sich Reiber endgültig zum Buhmann. Zuerst pfiff er einen hohen Stock von Roest gegen Nicola Celio nicht ab, dann wurde Domenichelli gelegt, wieder keine Strafe. Stattdessen schoss Bütler in der 58. Minute den Ausgleich und Weber eine Minute später gar das 3:4. Die Volksseele kochte. Pelletier nahm das Timeout, danach seinen Torhüter aus dem Kasten. Hat alles nichts genützt, es blieb bei dieser bitteren Niederlage. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so bin ich sicher, dass die Mannschaft wieder aus dieser Negativ-Spirale herausfindet. Am Dienstag nun kommt es zum ersten Strichkamp. Zu Gast sind die ebenfalls kränkelnden SCL Tigers. Hier ist ein Sieg absolute Pflicht, will man nicht total in den Strichkampf involviert werden. Dazu braucht aber der HCAP auch die Unterstützung von uns Fans, kommt also trotz Niederlagenserie am Dienstag in die Valascia!!

03.12.04: 12 Tore und ebenso viele kleine Strafen bekamen die knapp 7000 Zuschauer in der Resega zu sehen. Es ging gleich flott los. 2. Minute, erster Schuss aufs Tor von Züger: 1:0, Anspiel, Fehler Guyaz, Baldi erbte: 1:1. 6. Minute, erste Strafe gegen LugaNO. Statt eines Powerplays entwischte Nummelin und ein Nummelin lässt sich eine solche Chance nicht entgehen, bezwang Züger zum 2:1. Danach gab's Chancen gleich im Multipack für die bianconeri, welche der bis dahin souverän spielende Züger allesamt zunichte machte. Das Tor fiel indes auf der anderen Seite. Rüeger liess ein harmloser Backhand-Schuss von Camichel passieren, 2:2. Mit diesem Resulatat ging es in die erste Pause. Kaum hatte das Mitteldrittel begonnen, brachte Toms Ambri zum ersten (und letzten) Mal in Führung. Wieder sah Rüeger schlecht aus. Das war zuviel für Huras, er schickte Aebischer zwischen die Pfosten. Ambri hatte nun die besseren Chancen, sah aber allesamt abgewehrt von Aebischer. Bei Spielmitte schickte Rochette Liniger auf die Strafbank. Ein paar Sekunden später schwächte Domenichelli mit einem Foul der dummen Sorte seine Mannschaft zusätzlich, doppelte Unterzahl. Eine solche Chance lässt sich ein HC LugaNO nicht entgehen. Gerade mal acht Sekunden benötigte Maneluk für das 3:3, bei fünf gegen vier Feldspieler brachte Jeannin LugaNO wieder in Führung. Bei diesem Resultat blieb es bis zur 48. Minute, Maneluk buchte das 5:3, via Schlittschuh eines Ambri-Verteidigers. Damit war das Spiel eigentlich gelaufen, Celio verkürzte zwar nochmals auf 5:4, aber bei Ambri war die Luft draussen. In der 57. Minute stellte Blake mit seinem ersten Tor aus Schweizer Eis und Riesenbaby Gardner auf 7:4, kurze Zeit später Camichel mit seinem persönlich zweiten Treffer auf 7:5. Der St. Moritzer hatte bei vier der fünf Toren den Stock im Spiel, genau wie Nicola Celio. Dies änderte aber nichts an einer weiteren Derby-Niederlage von Ambri. Für einen war sie ganz speziell schmerzhaft: Tiziano Gianini. Ihn erwischte ein Puck im letzten Drittel voll im Gesicht. Blutüberströmt musste er das Eis verlassen. Gute Besserung, Titi! Dies wünsche ich auch Ambri, denn jetzt kommen Spiele, die einfach gewonnen werden müssen. Es ist offensichtlich, dass einige Spieler nicht mehr die Leistung bringen, die sie noch vor einigen Wochen zeigten. Aber es kommen hoffentlich auch mal wieder bessere Zeiten für uns Tifosi!

30.11.04: Pelletier stellte sein Team um. Im Tor stand Simon Züger, das war keine Überraschung. Aber die Linienzusammenstellung schon. Domenichelli spielte mit Liniger und Camichel, Trudel mit Pont und Baldi, Toms mit Leuenberger und Orlandi. Es ging gleich flott los. Innert den ersten 90 Sekunden hatte Fribourg eine und Ambri zwei gute Chancen. Noch blieben die Torhüter Sieger. Beide Mannschaften spielten sehr offensiv ausgerichtet und vernachlässigten des öftern die Defensive. In der 11. Minute hat Liniger an der Bande den Puck "ausgegraben" und perfekt zur Mitte gepasst. Da stand Camichel und schob zum 0:1 ein. Der Ausgleich fiel nur ein paar Zeigerumdrehungen später. Dubois lenkte den Schuss von Howald noch leicht ab. 125 Sekunden danach leuchtete die rote Lampe erneut hinter "Zügi". Den Hammer von Hentunen konnte er trotz Strecken nicht parieren. In der 17. Minute spielten dann die Ausländer zum ersten Mal wieder zusammen, will heissen Powerplay. In diesem hämmerte Johnsson den Puck Richtung Mona's Tor, von wo er wieder zurückprallte. Die Ambri-Spieler reklamierten vehement bei Schiri Stalder, der das Spiel weiterlaufen liess. Dieser konsultierte dann doch das Video und entschied: kein Tor. Ein Fehlentscheid. Der Puck prallte von der hinteren Torstange wieder zurück aufs Feld. Somit blieb es beim 2:1 für Fribourg nach 20 Minuten. Im Mitteldrittel schickte Pelletier wieder die Original-Linien zusammen aufs Eis, denn vor allem Trudel schien neben Baldi und Pont etwas gar viel Kraft zu verpuffen. Nach knapp 25 Minuten der verdiente Ausgleich. Liniger nutzte einen Abpraller nach einem Gianini Schuss und bezwang Mona ein zweites Mal. Das Spiel ging hin und her, die Torhüter mussten immer wieder die Fehler ihrer Vorderleute ausbügeln. Kurz nach Spielmitte brachten die Leventiner den Puck nicht aus dem Drittel. Schliesslich drückte Rhodin von der blauen Linie ab - und traf unhaltbar in die rechte Ecke von Züger zur erneuten Führung der Fribourger. In der 37. Minute glückte Trudel endlich wieder einmal ein Tor, es war zugleich sein 40. Saison-Skorerpunkt und bedeutete das 3:3. Im dritten Abschnitt und in der fünfminütigen Verlängerung gab es keine weiteren Treffer mehr, obwohl es vor Mona zweimal extrem brenzlig wurde. Zuerst hatte Toms eine Riesenchance, nicht die erste an diesem Abend, wurde aber von hinten gelegt. Es gab nur zwei Minuten, man hätte auch Penalty pfeifen können. Dann schoss Johnsson den Puck an die Latte. In der Verlängerung besassen die Einheimischen die besseren Chancen - nicht zuletzt auch wegen des Crosschecks kurz vor Schluss von Johnsson - Züger hielt aber hervorragend. Der schwache Schiri Stalder sah die Szene nicht und musste sich von einem der Linesman die Situation schildern lassen. Ob es eine gerechtfertigte Spieldauerstrafe gegen Johnsson war, sei dahingestellt, zumindest kann er am Freitag im Derby in Lugano spielen. Ich denke, mit dem Punkt können beide Teams zufrieden sein, obwohl er Ambri wohl mehr nützt als Fribourg.

27.11.04: Langsam muss man das Wort Krise in den Mund nehmen. Nach drei Auswärtsspielen ohne Sieg gegen meist starke Gegner nun ein Heimflop gegen das Schlusslicht Lausanne. Ambri wird in der Rangliste durchgereicht. Von Platz eins nach neun Spieltagen auf Platz vier nach 22 Runden, Zug, Rapperswil und Servette dicht auf den Fersen. Der Strich ist immerhin noch neun Punkte entfernt, aber auch der kann sehr schnell näher kommen, wenn sich Ambri's obligates Novemberloch bis zu Weihnachten hinziehen sollte. Klar hätte das Spiel gegen die Lausanner ganz andere Wege genommen, hätte der HCAP die Vielzahl der Chancen im ersten Drittel zu Toren genützt. Statt vier oder fünf zu Null hiess es aber 0:1. Eine Minute vor der Pause schloss Holzer einen der seltenen Angriffe der Gäste erfolgreich ab. Im Mittelabschnitt ging es im gleichen Stil weiter. Zur Spielhälfte dann endlich der hoch verdiente Ausgleich. Kobach, der nach seiner Hirnerschütterung wieder aufs Eis zurückkehrte, bezwang Berger zum 1:1. Drei Minuten später gar der Führungstreffer. Leuenberger kam endlich zu seinem ersten Treffer für Ambri. Noch vor der zweiten Pause glich Holzer nach einem Durcheinander vor dem Tor wieder aus. Im letzten Drittel wurde Ambri durch das Auslassen seiner Chancen bitter bestraft. Ein Doppelschlag innert 176 Sekunden brach den Leventinern das Genick. Bei beiden Toren war Manzato nicht unschuldig, aber auch die Verteidigung sah nicht gut aus. Es kam noch schlimmer, in der 50. Minute das 2:5 durch Tuomainen. Ambri kämpfte, kam durch einen Hammer von Kobach zum 3:5. Toms gelang gar das 4:5 (er hatte damit bei allen vier Toren den Stock im Spiel) 27 Sekunden vor Schluss, zu spät. Bei diesem Resultat blieb es, eine bittere Heimniederlage. Was viele Fans nicht verstehen: Warum nur hat Pelletier nach der guten Leistung von Züger in Zug den Torhüter wieder gewechselt? Man weiss nicht, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte Zügi das Tor gehütet, aber eines ist gewiss: Das Selbstvertrauen von Simon wird nicht gewachsen sein, nach dem erneuten Vorzug von Manzato. Wer spielt am Dienstag in Fribourg? Ein wichtiges Spiel gegen einen direkten Gegner um einen Playoff-Platz. Mit einem Sieg könnte dieser entscheidend zurück gebunden werden. Dazu aber braucht es eine Leistungssteigerung... und vor allem eine bessere Chancenauswertung!

26.11.04: Das Spielgeschehen war keineswegs so eindeutig, wie es vielleicht das Resultat erahnen liesse. Im Vergleich zum Spiel vor drei Wochen (6:3 Sieg von Zug) war es aber dieses Mal kein hoch stehendes Spiel, zu Beginn ein zerfahrenes Spiel. Bereits in der vierten Minute konnten die Zuger mit zwei Mann mehr agieren, Zählbares schaute nichts heraus, nicht zuletzt auch das Verdienst von Züger, der wieder einmal den Vorzug gegenüber Manzato erhielt und absolut fehlerlos blieb. In der Folge viele Einzelaktionen, wenig zusammenhängende Aktionen. Logische Konsequenz: nach 20 Minuten stand es 0:0. Anfang Mitteldrittel schickte der etwas kleinlich pfeifende tschechische Schiri Minar Camichel für angebliches Haken auf die Strafbank. Dieser regte sich fürchterlich auf und kassierte prompt eine 10 Minuten-Disziplinarstrafe. Kurz vor Spielmitte wie aus heiterem Himmel das 1:0 der Zuger. Ambri brachte die Scheibe nicht aus dem Drittel und plötzlich landete der Puck beim alleine vor Züger stehenden Oppliger. In der Folge Strafen hüben und drüben, in der 39. Minute doppelte Überzahl für Ambri. Toms hatte dabei Pech und traf den Pfosten. Im letzten Abschnitt versuchte Ambri verzweifelt, den Ausgleich zu erzielen. In der 56. Minute avancierte Jean-Guy Trudel zur tragischen Figur, er vergab alleine vor Lars Weibel den Ausgleich. Praktisch im Gegenzug markierte Petrov mit einem Handgelenkschuss das 2:0. In der Schlussminute gar noch das 3:0, ebenfalls durch den Ex HCAP-Spieler. Die Zuger setzen zu Hause ihre Siegesserie fort, Ambri kommt momentan nicht vom Fleck und wird froh sein, endlich wieder mal ein Heimspiel zu haben. Dann aber sind zwei Punkte Pflicht! Philipp Orlandi, der für den verletzten Demuth vom Partnerteam Sierre übernommen wurde, spielte in Zug noch nicht. Er absolvierte am Vormittag noch Prüfungen und so entschied Pelletier, ihn erst im Samstag-Spiel gegen Lausanne einzusetzen.